- Tuschmalerei
- Tusch|ma|le|rei 〈f. 18; unz.〉 in Ostasien heimische Malerei mit schwarzer Tusche auf Papier
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Tụsch|ma|le|rei, die:1. <o. Pl.> (bes. in Ostasien verbreitete) Malerei mit schwarzer ↑ Tusche (1) (auf Seide od. Papier).2. Werk der Tuschmalerei (1).* * *
Tuschmalerei,monochrome Malerei mit Tusche, entfaltete sich in China in der Songzeit im Zusammenhang mit der Literatenmalerei. Literatenmaler wie Mi Fu und Su Dongpo sahen das Ziel der Amateurmalerei des Gelehrten nicht in der farbigen Wiedergabe der Naturdinge, sondern im Ausdruck der Persönlichkeit, die sich wie in der Kalligraphie im Pinselduktus und in der Beherrschung spontaner Tusche-Effekte manifestiert. Zu den beliebtesten Motiven zählten neben der Landschaft der symbolträchtigen Vier Edlen: Bambus, Orchis, Chrysantheme, Pflaumenblüte. In der Sparsamkeit der Mittel und in ihrem expressiven Gehalt entsprach die monochrome Tuschmalerei dem Geist des Chan-Buddhismus und wurde zu seinem Ausdrucksmittel.In Japan wurde die monochrome Tuschmalerei (japanisch Suiboku-ga oder Sumi-e) gegen Ende des 13. Jahrhunderts von japanischen Zen-Mönchen aus China eingeführt; in der Muromachizeit (1338-1573) war sie wichtigste Kunstform in Japan (Zenmalerei).* * *
Universal-Lexikon. 2012.